Das Architekturmuseum der Technischen Universität München verfügt über eine der größten Spezialsammlungen für Architektur in Europa. Mit der Ausstellung „SHOW & TELL – Architekturgeschichte(n) aus der Sammlung“ soll die Geschichtshaltigkeit der Sammlung anhand von prägnanten Beispielen dargestellt werden. Das räumliche und gestalterische Konzept besteht darin, einen unprätentiösen nicht aber einen neutralen Hintergrund zu schaffen. Eine hohe Konzentration auf die unterschiedlichsten Archivalien selbst wird dadurch möglich. Eine verdichtete Sammlungsatmosphäre in eine Ausstellung zu übersetzen diente als indirekte Referenz. Die bestehenden Räume des Museums erhalten durch präzis gesetzte, raumhohe Einbauten, die als “Videokabinen” für die “oral history” (dies ist keine schlüpfrige Anspielung!) dienen, völlig neue Proportionen und einen veränderten Bezug zueinander. Die daraus entstehende Enfilade dreier gleich großer Räume und Übergangskorridore erlaubt sowohl eine kontinuierliche, gleichzeitig aber auch rhythmisierte Erzählung. Die Differenzierung erfolgt über die unterschiedliche Behandlung der Wände hinsichtlich Farbe, Belegung und Hängung. Am Eingang der Ausstellung befindet sich ein großes raumhohes Regal. Dieses Regal besteht aus der bloßen Unterkonstruktion des im Museum vorhandenen flexiblen Ausstellungs-Wandsystems (“Leitersystem”). In den drei Ausstellungsräumen befinden sich Vitrinen unterschiedlicher Größe. Ihre Gestalt ist eine Art Symbiose aus klassischen Archiv- und Ausstellungsmöbeln und einer fast abstrakten, zeitgemäßen Präsentationsform für die Archivalien selbst. Dies spiegelt sich auch in der Art der Fertigung wider – die Einzelteile sind CNC-gefräste MDF-Platten, die mit einfacher Dispersionsfarbe gestrichen sind. Um die lichtempfindlichen Exponate vor UV Strahlen zu schützen, mussten die Räume verdunkelt werden. Angelehnt an den Gedanken von Archivmappen und Packpapier wurden die Fenster mit Papier unterschiedlicher Farbe tapeziert. Das feine Fugenbild, das durch die Überlappung der einzelnen Bögen entsteht, überlagert sich mit dem Raster der Fensterfelder. Der hohe Bambusgehalt des verwendeten japanischen Satogami Papiers erhält durch den Lichteinfall von Außen eine lebendige – fast schon steinern anmutende – Oberfläche und taucht jeden Raum in einen anderen Ton.
Programme Exhibition design
Location Pinakothek der Moderne, München
Client A.M. Architekturmuseum TUM
Net floor area 620 m2
Service Lph 1- 8 HOAI in collaboration with Markus Sowa Architekt
Team Reem Almannai, Markus Sowa, Lisa Bucher
Photography Sebastian Schels / The Pk.Odessa Co
Duration 2013-2014
Status built